Blockchain für Verwahrstellen
Boom oder Blase?
Viele kennen die Blockchain von Bitcoins. Ähnlich, aber nicht identisch funktioniert das System für Verwahrstellen. Aber kann das System sicher und effizient auf die Branche übertragen werden? Ist es sinnvoll von einer zentralen Autorität auf ein dezentrales Register zu wechseln, bei dem teilnehmende Parteien über die Gültigkeit einer Transaktion entscheiden?
Im übertragenem Modell wird für den Geschäftsabschluss im ersten Schritt die Bonität des Käufers sowie der Erhalt der Aktie sichergestellt. Danach muss die Transaktion validiert werden, damit sie einem „Block“ hinzugefügt werden kann. Es wird per Konsensus-Protokoll bestimmt, welche Transaktionen in welcher Reihenfolge aufgenommen werden. Mit erfolgreicher Validierung wird der Block geschlossen und der Kette bestehender Blöcke hinzugefügt. Gleichzeitig werden alle angeschlossenen Datenbanken aktualisiert.
Viele sehen in dem System große Vorteile für den Transaktionsmarkt. Die verteilten Datenbanken erlauben allen Teilnehmer Zugriff auf den gleichen Datenbestand und verhindern Manipulation. Sicherheit sollen die verschlüsselt verbuchten Transaktionen und die unveränderbare Historie gewährleisten.
Jörn Tobias, Managing Director EMEA Product Management, von der State Street Bank GmbH nennt aber auch die Schwächen im System. Allen voran ist die Vertraulichkeit der Daten im Moment durch die vielen Teilnehmer nicht gewährleistet. Auch bleibt die Frage, ob das System skalierbar ist und eine gute Performance bietet, ohne dass die Sicherheit darunter leidet. Wichtig ist beispielsweise auch, dass die Vorgaben der Regulierung erfüllt werden. Viele Beobachter befürchten zudem eine vollkommene Disintermediation.
Das Phänomen Blockchain stellte Jörn Tobias in seinem Vortrag auf dem Praxisforum Depotbanken am 8. März 2016 in Frankfurt am Main vor.