Betriebliche Altersvorsorge: Vorbild Niederlande
Trends für den deutschen Markt?
Mit einem Pensionsvermögen in Höhe von rund 166 % des Bruttoinlandsprodukts sind die Niederlande weltweit führend. Über 90 % der Arbeitnehmer zahlen in einen Pensionsfonds ein. In Deutschland sind es nur rund 60% mit einem Pensionsvermögen von ca. 5.300 €/Einwohner gegenüber ca. 71.000 €/Einwohner in den Niederlanden. Die drei größten Pensionsfonds in den Niederlanden sind größer als der größte deutsche Pensionsfonds und fast doppelt so groß wie der zweitgrößte deutsche. Entsprechend hoch ist die Bedeutung der betrieblichen Altersvorsorge in den Niederlanden.
Auch die Kosten unterscheiden sich in beiden Ländern deutlich. In Deutschland liegen die Gesamtkosten bei über 0,21 % des Pensionsvermögens – in den Niederlanden trotz höheren Volumens bei nicht einmal 0,18 %. Mehr als 3 Basispunkte Unterschied sind Welten in der Investmentfondsindustrie.
Bei solchen Zahlen ist es nicht verwunderlich, wenn man erfährt, dass in unserem Nachbarstaat das Pensionssystem der wichtigste Sektor nach dem Bankensystem ist. Es genießt dort einen hohen Stellenwert und wird vom Gesetzgeber aktiv geschützt, beispielsweise durch den Pension Act und das Financial Assessment Framework, und fordert einen hohen Deckungsgrad von 105 % plus zusätzliche Reserven.
Ebenfalls hohe regulatorische Anforderungen, besonders im Meldewesen und der Risikoüberwachung sowie die Komplexität in der Administration, bestimmen den deutschen Markt. Auf der anderen Seite genießt die betriebliche Altervorsorge in Deutschland ein hohes Ansehen und trägt erheblich zur Attraktivität eines Arbeitgebers bei, so Daniel Schepp, Executive Director Sales von der KAS Bank N.V. – German Branch.
In seinem Referat beim 12. INVESTMENT FORUM in München stellte er dar, dass die steigende Komplexität und das fehlende eigene Know-how die wichtigsten Gründe für das Outosurcing der Administration der bAV sind. Auch wie der deutsche Markt in der Zukunft von den Trends in den Niederlanden profitieren kann, zeigte Daniel Schepp auf.
Zum INVESTMENT FORUM am 4. November in München hatte Konsort gemeinsam mit den Partnern Stefan Nützel – NeXeLcon und Nicolai Schödl Business Consulting in die Räumlichkeiten des Künstlerhauses eingeladen. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung durch die Société Générale Securities Services GmbH.